Am 10.11.2022 lud das JOBSTARTER plus-Projekt „Digitale Aus- und Weiterbildungskultur (DiBiKu)“ zum fünften Mal unter dem Titel: „Digitales Dinner“ in das saz-Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e.V. ein. Ziel der Veranstaltung war es auch in diesem Jahr, die digitale Transformation in der beruflichen Bildung mit spezifischen Themen voranzutreiben. 

Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer des saz, Gerd Poloski, blickte Ralf Marohn, Projektleiter von DiBiKu, auf 16 Jahre der Entwicklung von Ausbildungsstrukturen durch das JOBSTARTER-Programm in Westmecklenburg zurück. Er erinnerte an die Anfänge von Jobstarter, dass es zunächst um die Akquise von zusätzlichen Ausbildungsplätzen ging. Im weiteren Projektverlauf kümmerten sich zahlreiche Projekte-Akteure u.a. um die Entwicklung von Ausbildungsbausteinen und den Umgang mit Studienabbrecher. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt war stets die Entwicklung des externen Ausbildungsmanagements (EXAM) zur Unterstützung der Unternehmen. In den zurückliegenden fünf Jahren lag das Augenmerk unserer Arbeit auf der Gestaltung von Ausbildungsprozessen durch den Einsatz digitaler Technologien. Zusammenfassend kann für Westmecklenburg resümiert werden, dass digitale Technologien zunehmend den Ausbildungsprozess erobern. Diese unterstützen zwar die Ausbildung, trotzdem müssen Lernprozesse durch das Ausbildungspersonal umfassend begleitet werden. In Erkenntnis der Projektarbeit zeigte sich, dass bisher in der Ausbildung zwar analoge durch digitale Medien ersetzt wurden, eine Ausschöpfung möglicher Nutzungspotenziale erfolgt aus unserer Sicht aber noch nicht. Hier bedarf es zukünftig einer weiteren Sensibilisierung der Akteure. In diesem Zusammenhang ist eine erweiterte berufspädagogische Handlungskompetenz des Ausbildungspersonals an allen Lernorten erforderlich.

Christian Wiegmann von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau, stellte unter dem Menüpunkt „Digital vernetzt Lernen und Arbeiten an allen Lernorten der Ausbildung“ die Lernplattform „Mobile Learning in Smart Factories (MLS)“ vor. Dabei beschrieb er, wie diese mobile Lern- und Arbeitsapplikation zur Verbesserung der Qualität der Ausbildung beitragen kann. Das Erfolgsrezept liegt dabei darin, dass die Auszubildenden im Mittelpunkt stehen und die Technologie zur Unterstützung in der Lernortkooperation genutzt wird. In anschließenden Gesprächen wurde verdeutlicht, dass das Medium zur Unterstützung dient. Dieses unterstrich auch Tino Gutsche, Ausbilder bei der Bildungsgesellschaft Pritzwalk. Er berichtete den anwesenden Ausbildungsbetrieben darüber, wie der Einsatz des Mediums die Ausbildungskultur nachhaltig verändert (hat).

Im Anschluss hatten die Gäste die Möglichkeit, über Makerspaces Einblicke in die derzeitige und zukünftige Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen zu erhalten.

Makerspaces wurden zu folgenden Themen angeboten:

  • Kaufmännische Job Skills entwickeln: Wie entwickelt man mit ERP-Systemen berufliche Fähigkeiten?
  • Potenzial: Lernfabrik 4.0: Wie wird die CP-Factory zum Lernraum im saz?
  • Elektronik mit Tec2Screen verstehen: Wie gelingt die digitale Assistenz im saz?
  • Virtuelle Lernwelten zur Kompetenzentwicklung: Wie wird die virtuelle Realität im saz genutzt?
  • Lernmotivation durch Interaktivität: Wie gelingt es, mit digitalen Medien Interesse zu wecken?
  • SMARTE Ausbildung: Wie gestaltet man die Lernortkooperation mit MLS? 
  • Zukunft = Nachhaltigkeit: Was bedeutet Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung?

Thematisch wurde der Fragestellung nachgegangen, wie Bildungserlebnisse geschaffen werden können, um die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu optimieren. Über diese Fragestellung kamen die Anwesenden mit den Projektmitarbeitenden von „DiBiKu“ sowie Akteuren der beruflichen Bildung ins Gespräch. In Diskussionsrunden wurden unternehmensspezifische Bedarfe in der Aus- und Weiterbildung ermittelt. Im Anschluss wurde die Gelegenheit genutzt, bei Snacks und Getränken die Gespräche fortzusetzen. Am Ende des Digitalen Dinners waren sich die Gäste und Veranstalter einig: Auch wenn es in der Zukunft keine JOBSTARTER plus-Projekte mehr geben sollte, werden wir in den kommenden Jahren gemeinsam die Aus- und Weiterbildungskultur in Westmecklenburg unter Nutzung digitaler Technologien weiterentwickeln.