Das Schweriner Kunststoffkompetenzzentrum (skk) lud  am 23.05. zum Technologietag ins saz. Nach der Eröffnung durch den Geschäftsführer des saz, Herrn Poloski, stellte Herr Meyer von der Fa. plasmatreat die Plasmavorbehandlung von Kunststoffen vor. Plasmavorbehandlung ist eine sichere und sehr wirtschaftliche Methode um die Oberfläche unpolarer Kunststoffe (z.B. PE oder PP) so zu aktivieren, dass eine weitere Veredelung oder auch das Kleben möglich ist.

Herr Oetje von der SEI Laser Deutschland GmbH erläuterte

dann die Möglichkeiten des Laserns von Kunststoffen. Mit einer Lasermaschine kann nicht nur PMMA (Acrylglas), sondern anderer Kunststoff wie PC oder ABS behandelt werden. Auch  Edelstahl, Holz und sogar Papier können gelasert werden. Mit einer Anlage, wie mit der im saz, kann man nicht nur kundenspezifischen Designs „ausschneiden“, sondern auch Schriftzüge oder Bilder in z.B. Acrylglas eingravieren. Das Lasern liefert qualitativ bessere Schnittkanten als konventionelle Bearbeitungsverfahren, da der Laser keine eigene Schneidengeometrie besitzt.

Anschließend stellten Herr Neumann, Herr Böhm und Herr Marquardt von der igus GmbH ihr Unternehmen und das Produktsortiment. Dazu zählen u.a. schmierfreie und wartungsarme Gleit- und Gelenklager aus Kunststoff und flexibler, wartungsarmer Kabel- und Leitungsschutz durch e-Kettensysteme.

Frau Lapacz von der Fa. Kunststofftechnik Lapacz erläuterte dann, wie man mit Reinigungsgranulat einen schnellen Farb- und Materialwechsel realisieren kann. Nach dem Spülen der Spritzgießmaschine müssen im Idealfall nur zwei Zyklen gefahren werden, um bereits optisch verkaufbare Produkte zu erhalten. Ohne Reinigungsgranulat und einfachem Spülen mit PP braucht man 60 Zyklen, um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen.

Nach der Mittagspause und dem Besuch der road show am Truck der Fa. igus referierte Herr Dr. Rabe vom IAP am Fraunhofer Potsdam über den Einsatz von Biopolymeren in der Kunststoffverarbeitung. Biopolymere sind nach wie vor ein Nischenwerkstoff, da ein breites Anwendungsspektrum aufgrund gänzlich anderer Eigenschaften noch nicht gefunden wurde. Die weitere Forschung und Entwicklung ist daher unverzichtbar.

Herr Fiedler von der Fa. Sumitomo (SHI) Demag stellte dann neue Spritzgießmaschinenkonzepte mit dem Schwerpunkt der Energieeinsparung am Beispiel der vollelektrischen IntElect® vor. Im letzten Vortrag ging Herr Kippermann von der Fa. Kippermann Consulting auf die Rüstzeitenreduzierung durch die SMED (Single Minute Exchange of Die)-Methode ein. Mit einfachen organisatorischen Maßnahmen ist eine Reduzierung der Rüstzeit von Maschinen um bis zu 50% realisierbar.

Anschließend an die Vorträge gab es praktische Vorführungen zu den Themen:

  • Reinigen von Spritzgießmaschinen
  • Lasern von Kunststoffen
  • Plasmatechnik an Kunststoffen
  • Automation.

Insgesamt war es ein sehr abwechslungsreicher und spannender Technologietag. Es wurden nicht nur viele neue Informationen ganz praktisch vermittelt, sondern auch eine gute Plattform für weiterführende Gespräche geschaffen.