Noch mehr Gäste, als zum 1. Digitalen Dinner in 2017 kamen zum 2. Digitalen Dinner im saz am 22. November. Bereits zum zweiten Mal initiierte das JOBSTARTER plus-Projekt „fit für 4.0“ diese zukunftsträchtige Veranstaltung für die Verbundpartner im saz in Schwerin. Im Vordergrund stand in diesem Jahr der praktische Einsatz von Digitalisierung in der Ausbildung. Die Beteiligung der Politik in MV, das Lernen im Digitalen Zeitalter und Bildungskonzepte in der Berufsbildung waren Bestandteile der „Dinner-Menü-Liste“.

„Wir sind dran!“ Mit diesen Worten eröffnete Gerd Poloski das 2. Digitale Dinner im saz. Diesem Motto hat sich das saz in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V. mit dem  „JOBSTARTER plus-Projekt fit für 4.0“ in zweierlei Hinsicht verschrieben. WIR sind dran! – WIR haben die Verpflichtung, Auszubildende und Ausbilder auf die Digitalisierung vorzubereiten! Und: Wir sind bereits DRAN! – Die Entwicklung von Einsätzen digitaler Technik und das Sensibilisieren für die Digitalisierung im Berufsleben, also in der Ausbildung und im Berufsleben innerhalb der Unterrichtseinheiten befinden sich in der Entwicklung und werden in naher Zukunft in der Praxis erprobt.

Mehr über die Digitalisierung in der Ausbildung zu erfahren und anhand von Beispielen praktischer Einsatzmöglichkeiten live zu demonstrieren, war das diesjährige Ziel der Veranstaltung. Peter Todt, Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung IHK Schwerin, erläuterte den Gästen den Einsatz von Tablets in der täglichen Arbeit der IHK. Die Digitalisierung hat in der IHK in den Bereichen „Interne Prozesse“ und in der Gestaltung des Prüfungswesens ihren festen Platz. Die fortwährende Weiterentwicklung hilft in Zukunft auch den Ausbildern in der Zusammenarbeit mit der IHK und erleichtert einige Abläufe, wie z.B. die Einführung des digitalen Berichtsheftes, die kurz bevor steht.

Das Lernen 4.0 mit seinen veränderten Bildungskonzepten wurde von Ralf Marohn, Projektleiter saz, vorgestellt. Alle am Ausbildungsprozess Beteiligten benötigen berufliche Handlungskompetenz in einer Kombination aus Fachwissen, -fertigkeiten und Prozessverständnis. Durch die Teilnovellierung der Metall- und Elektroberufe im August 2018 ergibt sich eine neue integrative Berufsbildposition z.B. hinsichtlich der Digitalisierung der Arbeit und der Sensibilisierung für Datenschutz. Zusatzqualifikationen wie Digitale Vernetzung oder Additive Fertigungsverfahren werden das Ausbildungsbild der M+E-Berufe erweitern und die zukünftigen Facharbeiter auf ihren Einsatz nach der Ausbildung mit einer guten digitalen Vorbildung ausstatten.

Die Entwicklung der Medienkompetenz im beruflichen Kontext erfordert zeitgemäße Lehr- und Lernkonzepte, aus der sich in der Zukunft eine veränderte Lernkultur entwickeln wird. Diesen Entwicklungen passt sich das saz bereits in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V. an und unterstützt die Partnerunternehmen damit in Ausbildungsbelangen und der Vernetzung.

Jugendliche Welten sind Medienwelten. Aber allein der tägliche Umgang mit dem Handy oder einem Tablet reichen nicht für die beruflichen Anforderungen von Digitalisierung 4.0. Wie Medien zur Unterstützung von Lehr- und Lernprozessen genutzt werden können, zeigten Partner-Akteure des saz anhand von Live-Einsätzen von Digitalisierung in der Berufsbildung in fünf verschiedenen Showrooms. Wie 3-D-Druck in der Ausbildung eingesetzt werden kann, erläuterten die Mitarbeiter der Hans Bode GmbH während des Druckes eines Gegenstands und beantworteten viele Fragen. Die Kollegen von SKM Informatik stellten den interessierten Teilnehmern eine AR-Brille (Augmented Reality) zum Ausprobieren zur Verfügung. Mit der Brille konnten sich die Teilnehmer frei im Raum bewegen und die 3-D-Darstellung eines Rohrleitungssystems überprüfen und verändern.  Den vielfältigen Einsatz von Ultraschalltechnologie für verschiedene Werkstoffe zeigte die Ultrasonic Technology Group. Ultraschall als Verbindungstechnik und als Sonderverfahren in der Industrie war für viele Teilnehmer noch neu, aber durch die lebhafte Darstellung gut vorstellbar. Das Projektteam des Unternehmerverbands Mecklenburg-Schwerin „vierpunkteins“ Mecklenburg-Vorpommern stellte Apps zum digitalen Lehren und Lernen vor. An Tablets konnten die vorgestellten Apps getestet werden. Die Gäste waren erstaunt über die ohne großen Aufwand einsetzbaren Möglichkeiten.

Beim anschließenden Come-together mit Getränken und Speisen entwickelten sich viele Gespräche über die Live-acts zwischen den Teilnehmern und Akteuren. Alle sind sich darüber einig gewesen, dass die Einsätze von Digitalisierung in der Ausbildung nur Schritt für Schritt umgesetzt werden können. Konzepte müssen entwickelt, getestet und vor dem Einsatz überprüft werden, dies braucht Zeit. Nach dem 2. Digitalen Dinner hatten die Teilnehmer eine konkretere Vorstellung darüber, wie Digitalisierung im Ausbildungsprozess eingesetzt werden kann.

Die Teilnehmer freuen sich schon jetzt auf das 3. Digitale Dinner im Herbst 2019, wir auch! In 2019 werden wir über den Fortschritt der Digitalisierung in der Ausbildung berichten. Weitere Interessante Themen sind bereits jetzt in Planung.

Fotos: saz